Vamonos
Kapitel 9
Ein exklusiver Yucatán Backpacking-Reiseführer
Erlebt und verarbeitet durch den Mountntales Verlag, in bereichernder Zusammenarbeit mit dem Power-Duo Limo.
-
Sich hin und wieder vom gewohnten Reisemodus zu lösen, kann sehr befreiend sein. Deshalb wird für diese Reise das Duo zum Quartett – vier Freunde, bestehend aus den Langzeitreisenden Nicolas und Lena (aka Mountntales) und dem hübschen Power-Duo Lisa und Timo (aka Limo).
Ist die Zusammensetzung der Reisegruppe geklärt, steht der nächste wichtige Punkt in der Reisevorbereitung an: Die Destinationswahl. Während mehreren transatlantischen Videocalls tauschen die beiden Expertenteams Ideen und Wünsche aus. Ein Reiseziel mit einer vielfältigen Auswahl an kulturellen und sportlichen Aktivitäten, kulinarischen Höhenflügen und einer gewissen Prise Abenteuer soll her. Die Wahl fällt schliesslich auf die Yucatán Halbinsel.
Zu einer seriösen Reisevorbereitung gehört auch der Miteinbezug der lokalen Wetterverhältnisse. Speziell wichtig, da es sich bei der Destination um ein potenzielles Hurricane Gebiet handelt. Wettervorhersagen von vor sieben Jahren sollten jedoch nicht zu viel Beachtung erfahren.
-
Im Wissen darüber, dass die Fähigkeit, Essen zu bestellen nicht auf jede andere Situation im Reisealltag angewendet werden kann, muss auch sprachlich vorgesorgt werden. Duolingo, Babbel und der offline Google Translator helfen nur bedingt, unsere sehr ungleich verteilten Spanischkenntnisse auszugleichen. Hände, vielsagende Blicke und ein freundliches Lächeln ist häufig erfolgreicher.
-
Egal, ob man sich mit dem tiefergelegten Mietauto zwischen den Schlaglöchern durch die mexikanischen Strassen schlängelt, im überfüllten Bus Landesgrenzen überwindet, im kleinen und grossen Boot übers Wasser schaukelt, im Golf Cart oder mit platten Fahrrädern die Insel abfährt, auf Schwimmringen den Fluss runtertreibt oder auf der Ladefläche eines Pickups mit Einheimischen durch den Dschungel düst – an abenteuerlichen Transportmitteln mangelt es auf Yucatán nicht.
-
Das Erlebte zu verarbeiten gelingt mitunter durch eine gute Mütze Schlaf. An Unterkünften ist wahrlich für jeden etwas dabei:
Für Design-Gurus: Eine hübsche Bleibe mit genügend Distanz zur Haupttouristenmeile in Tulum. Die Einrichtung beflügelt eigene Innenarchitektur-Träume. Über das Dekorationskonzept mit einer wilden Vogelspinne als Türwächterin kann man sich jedoch streiten.
Für Instagram-Romantiker: Eine Nacht im fotogenen Designer-Bungalo in Baccalar – umringt von Bananenbäumen und herunterfallenden Echsen.
Für Rappenspalter: Der fensterlose, hitzige und nicht abschliessbare Sechserschlag an guter Lage in San Ignacio.
Für Authentizität-Liebhabende: Übernachtung in der Dschungellodge in Semuc Champey, umgeben von Kakaoplantagen und inklusive nächtlichem Besuch von Opossums und Riesenspinnen. (Im Falle einer Spinnenphobie kann das Getier durch das erfahrene Personal entfernt werden. Das Opossum jedoch kann nicht aus dem Paket ausgeschlossen werden, solange sich Essbares – egal wie gut versteckt – in der Unterkunft befindet.)
Für Surfer und Möchtegern: Privater Hochbau mit Palmblätterdach, bei dem nicht mal eine Fensterscheibe den Ausblick aufs Meer trübt.
Für Wagemutige: Eine frostige Übernachtung im Acatenango Basecamp auf knapp 4000 Metern. Der Blick auf den ständig ausbrechenden Vulkan Fuego, das Lagerfeuer und die heisse Schokolade lassen es dennoch jedem warm ums Herz werden. (Achtung: Wärmt die Lava nicht mehr nur mental, braucht man nicht mehr wegzurennen.)
-
«Der Mensch ist, was er isst.» Reisende auf der Yucatán Halbinsel sind demnach leckere Guacamole, Burritos, Tacos, Quesadillas und Tamales. Wen jedoch Montezumas Rache erwischt, der mutiert schnell zu lötigem Reis und Pasta.
-
Alle, die ähnlich wie wir einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben, werden sich über die Vielfalt der Aktivitäten freuen. Nachfolgend eine Auswahl persönlicher Erlebnisse als Inspiration für die Gestaltung des eigenen Unterhaltungsprogramms:
In Mexikos Cenotes, am Rope Swing in Belize und bei jeder anderen Gelegenheit stürzen wir uns ins glasklare Wasser und imitieren dabei Bananen, Seemänner, Flughörnchen und andere krumme Dinge.
Auf der Insel Caye Caulker führt uns Captain Philip in die fantastische Unterwasserwelt ein. Zu lauter Musik donnern wir mit seinem kleinen Boot von Highlight zu Highlight. Wir tauchen durch Unterwasserhöhlen, über versunkene Schiffswracks und mit Haien. Wir entdecken eine Welt voller Farben und Formen und betrachten fasziniert, wie sich die Szenerie bei Nacht nochmals komplett wandelt.
Zurück am Festland erwartet uns die monumentale Baukunst der Maya. Ihr beeindruckendes Verständnis von Astronomie, ihre Brauchtümer und ihre Lebenswelten lassen wir uns während den langen Busfahrten durch Podcasts näherbringen.
Auf unserem Surftrip nach El Paredon, setzen wir «Go Slow», das Lebensmotto aus Caye Caulker, sehr streng um. Dies ist allerdings mitunter auf andere Umstände zurückzuführen #montezumasrache. Die Begegnung mit frisch geschlüpften Schildkröten, die frische Meeresbrise, die Surfsessions und der entspannte Vibe machen unseren Aufenthalt in dieser kleinen Strandoase dennoch unvergesslich.
Für das letzte Reisehighlight bündeln wir nochmals all unsere Energie. Wir versorgen unseren Magen mit Elektrolyten und Immodium, unsere Füsse mit geschlossenen Schuhen und unsere Körper mit extra Kleiderschichten. Unser Ziel ist der knapp 4000 Meter hohe Vulkan Acatenango. Vom Basecamp aus beobachten wir die regelmässigen Ausbrüche des gegenüberliegenden Vulkans Fuego und einen fantastischen Sonnenuntergang. Dem ist jedoch nicht genug: Als sich die Dunkelheit über die Szenerie legt, beginnt der eigentliche Zauber. Feurig leuchtende Lavabrocken schiessen in die Luft und taumeln die Flanken des Vulkans hinunter – solange, bis sie wieder dem Schwarz der Nacht weichen.
Eine Schlussnotiz der Autorenschaft: So beeindruckend wie die oben beschriebenen Reiseziele sein können, das beflügelnste Gefühl wird stets bleiben, gute Freunde an neuen Orten wiederzutreffen und gemeinsam unvergessliche Erinnerungen zu sammeln.